Start der Erschließung und Vermarktung des Gewerbegebiets

Die Stadt Bad Nenndorf startet mit der Erschließung und Vermarktung des Gewerbegebiets „Südlich und nördlich Gehrenbreite“.

Die Nachfrage nach gewerblichen, kleinteiligen Grundstücken ist groß. Deshalb hat die Stadt angrenzend an das „Gewerbegebiet Nord“ seit 2013 Grunderwerb getätigt, denn es gibt keine verfügbaren Gewerbegrundstücke im Stadtgebiet. Das neue Gewerbegebiet „Südlich und nördlich Gehrenbreite“ grenzt östlich direkt an das bestehende Gewerbegebiet und füllt städtebaulich die Lücke zwischen dem Ortsrand und der B 442. Der Knotenpunkt zur Erschließung des Gewerbegebietes ist gerade ausgebaut worden.

Die Erschließung gewerblicher Bauflächen ist in aller Regel für eine Kommune nicht wirtschaftlich darzustellen. Hohe Einstiegspreise beim Grunderwerb und fortlaufende Kostensteigungen im Kanal- und Straßenbau haben die Stadt Bad Nenndorf zunächst dazu veranlasst für die südliche Fläche einen Nutzer zu suchen, der das Grundstück in Gänze kauft. Im Nachhinein muss man sagen, dass die Interessenten sich über lange Zeit das Grundstück reserviert hatten um letztendlich doch an anderer Stelle zu investieren. Gründe waren die Nähe zur Wohnbebauung, die nur wenige Schallimmissionen zulässt. Ein Dreischichtbetrieb, welchen größere Betriebe nutzen wollten, ist in dieser Lage nicht möglich. Auch produzierende Betriebe mit Geruchsimmissionen und Logistiker passen nicht in die Kurstadt.

Nachdem nun über drei Jahre versucht worden ist einen passenden Nutzer zu finden, hat die Politik im letzten Jahr entschieden, das Gebiet selbst zu erschließen und für klein- und mittelständische Unternehmen zur Verfügung zu stellen. In den letzten Jahren wurden 2,3 Mio. € in den Grunderwerb investiert, nun sind weitere Mittel in Höhe von 3,5 Mio. € für die Erschließung aufzuwenden. Mit Fördergeldern ließe sich Erschließungslast der Stadt senken. Der Landkreis Schaumburg liegt im GRW-Zielgebiet. Aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW) werden Investitionen in die kommunale wirtschaftsnahe Infrastruktur gefördert. Die Stadt hat die Erschließungsmaßnahmen zur Förderung bei der NBank angemeldet und erhofft sich eine Bezuschussung.

Durch eine innere Erschließung der großen Fläche bietet sich die Chance kleinteilig zu Parzellieren und Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich und Handwerk anzulocken. Hierzu liegen bereits entsprechenden Anfragen vor. Solche Unternehmen passen gut in die Kurstadt, denn sie sind nicht lärmintensiv, die Leistung wird in aller Regel nur tagsüber angeboten. Die Baukörper sind kleiner und damit als Übergang zur freien Landschaft besser einzufügen. Wenn produziert wird, würde es Dinge sein, die aufgrund der Grundstücksgrößen einen kleineren Umfang und somit wenige schädliche Einwirkungen auf die Umwelt haben. Die Restrektionen des Gewerbegebietes sind für diese Interessentengruppe nicht entscheidend, wichtiger ist die Lage der Fläche. Dienstleister wollen einen Standort der für Mitarbeiter gut erreichbar ist, denn kleine Unternehmen haben bezogen auf die Fläche eine größere Mitarbeiterzahl als produzierendes Großgewerbe oder Logistiker. Der naheliegende DB- Haltepunkt ist deshalb für die ausgewählte Lage des Gewerbegebietes ein Pluspunkt. Für die Lieferanten wiederum punkten die Nähe zur Autobahn und die Lage an der B 442.

Die momentane Parzellierung teilt die 7,7 ha Nettobauland in 31 Grundstücke mit Größen zwischen 2.000 – 5.000 m² ein. Die Grundstücksgrößen sind noch flexibel zu verändern. Für erste Grundstücke liegen Letters of Intent vor. Aufgrund der Nachfragen lässt sich prognostizieren, dass in dem Gewerbegebiet bis zu 500 Arbeitsplätze entstehen könnten. Die Stadt wird die Gewerbegrundstücke kurzfristig öffentlich ausschreiben. Damit beginnt die offizielle Bewerbungsfrist zu den Grundstücken. Alle bislang vorliegenden Interessenten werden angeschrieben um zu erfragen ob das Interesse noch vorliegt.

Für die Rechtsgrundlage sind zwei Bebauungspläne im Verfahren. Der Bebauungsplan Nr. 92, 1. Änderung „Südlich Gehrenbreite“ wird im September 2019 rechtskräftig. Der Bebauungsplan Nr. 97 „Nördlich Gehrenbreite“ erlangt spätestens im Dezember 2019 die Rechtskraft. Die Bebauungspläne liegen zurzeit zur Einsichtnahme aus und können auf der Homepage der Samtgemeinde eingesehen werden.

Die Stadt erschließt und vermarktet die Baugrundstücke selbst. Politisch beschlossen ist es, die Grundstücke zu einem angemessenen Preis in Höhe von 59 €/m² Nettobauland zu verkaufen. In dem Preis sind bereits Abwasser-, Wasser und Erschließungs- und Ausgleisbeiträge berücksichtigt, sodass die Grundstücke voll erschlossen verkauft werden. Für die Käufer stellt das Planungssicherheit für Finanzierungsgespräche dar. Für Käufer eines Grundstücks in dem Gewerbegebiet kann die einzelbetriebliche Förderung von der NBank von Interesse sein. Denn in dem GRW-Fördergebiet werden nicht nur die Erschließungsmaßnahmen gefördert sondern unter bestimmten Voraussetzungen auch die Betriebe selbst. Hier berät die Wirtschaftsförderung beim Landkreis Schaumburg.

Die Erschließungsmaßnahmen beginnen zeitnah noch im Herbst, sodass die Grundstücke im Frühjahr 2020 bebaut werden können.

Rückfragen zu den gewerblichen Bauflächen können bei Frau Bartel T 05723 704 34 oder Frau Stang T 05723 704 31 gestellt werden.